Eußerthal

Kirchenchor Herz Jesu Oberwürzbach auf Chorfahrt

     

     Bedingt durch die plötzliche Erkrankung unseres Fahrers und auch eine Straßensperrung mit Umleitung erreichten wir am Samstag, 09. Juli 2016 etwas verspätet unser erstes Ziel, die Straußenfarm bei Schifferstadt. Wir konnten die riesigen „Vögel“ sehen und erfahren, dass es sich überhaupt nicht um richtige Vögel handelt, sondern um vogelartige Verwandte der Dinosaurier. Besonders interessant waren für uns die Brutanlage und die frisch geschlüpften „Sträußchen“, klein und putzig, die sich in wenigen Tagen und Wochen bereits zu ansehnlichen Jungstraußen entwickeln. Im an­geschlossenen Bistro konnten wir uns dann selbst beim Mittagessen über den Geschmack von Straußenschnitzel und -steaks informieren.


Dann fuhren wir weiter nach Eußerthal. Unser Chor nutzte diese Gelegenheit zur musikali­schen Gottesdienstgestaltung in der historischen Klosterkirche. Bereits im Jahr 1982 hatten wir mit Palestrinas „Eterna Christi munera“ erste Erfahrungen mit Eußerthal gewonnen und konnten nun Antonio Lottis „Missa in C“ in der ehemaligen Klosterkirche aufführen. Es erklangen von uns die Missaleteile der Messe und dazu Gregor Aichingers „Regina Coeli laetare“. Für die Gottesdienstbesucher, aber auch für uns Chorsänger, war es wieder einmal ein ganz außerordentliches Erlebnis und ein wahrer Hörgenuss!


Historisches: Das Kloster Eußerthal wurde 1148 durch Ritter Stephan von Mörlheim gegründet und vom Kloster Villers-Bettnach in Lothringen aus mit Zisterziensermönchen besiedelt. Aufgabe des Klosters war zunächst vor allem die Urbarmachung des Tales. 1186 wurde das Kloster durch Friedrich I. „Barbarossa“ unter Reichsschutz gestellt Die Mönche wirkten auf der nahe gelegenen Burg Trifels als Burgkaplane und bewachten die Reichskleinodien während deren Aufbewahrungszeit auf der Burg im 12. und 13. Jahrhundert. Um das Kloster herum entwickelte sich rasch eine Siedlung. Im Bauernkrieg 1525 wurde das Kloster geplündert und in Brand gesteckt. Die Klostergebäude und der Kreuzgang der Kirche sind seither verschwunden. Infolge der Reformation wurde das Kloster 1561 aufgehoben. Das Dorf gehörte nun zur Kurpfalz. 1591 erhielt Eußerthal eine eigene Pfarrei. Um die Reste des Bauwerks als Dorfkirche nutzen zu können, wurde das Langhaus durch eine Mauer mit Portikus abgeschlossen. Durch diese Maßnahme ergab sich eine einzigartige Raumakustik, die häufig zu Konzerten genutzt wird.


Zum Ausklang des Tages machten wir einen Stopp im Forsthaus „Beckenhof“ bei Lemberg. Des warmen Wetters wegen konnte man die saftige Haxe im Freien genießen: Ein rundum gelungener Tagesabschluss!


18.07.16 FH

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